Anna en Malte

Lasst uns alle für mindestens zehn Minuten hysterisch werden, denn die bessere Hälfte Anna hat sich ernsthaft spontan in ein Flugzeug gesetzt und mich besucht. Da kann man mal klatschen! 

Eine ganze Woche lang haben wir gemeinsam die Insel erkundet und Blödsinn gemacht. Es hat einfach gut getan. Es ist eine Sache, stundenlang von den Menschen, mit denen ich zusammen lebe und die Dinge, die wir hier so machen, zu erzählen, aber ich war unglaublich glücklich, es endlich mal zeigen zu können. Außerdem bin ich immer noch unglaublich stolz auf Anna. Danke dir. 

Sonntag





Wetter genießen war die ganze Woche unglaublich wichtig, denn die Sonne schien wie noch nie zuvor dieses Jahr, Perfekt also, um die Insel zu erkunden. Sonntag sind wir ganz gemütlich durch Marsaskala und am St. Thomas' Bay entlang spaziert, haben so ungefähr eine Million Bilder gemacht und auf das Meer gestarrt, wie auf 'nen Bildschirmschoner und die Stelle gesucht, wo alles von vorn beginnt. Nachmittags sind wir dann in den Pub um das Irland-Spiel zu sehen (Ja, wieder Rugby). Es war wirklich rappelvoll und die Stimmung war einfach grandios. Tja, Anna, es gibt eben auch noch andere faszinierende Sportarten abgesehen vom Fußball. 

Montag




Am Montag haben wir uns erst Inspire angesehen und sind dann nach Valletta gefahren. Hauptstadttour, oh yeah! Ich dachte, ich hätte dort schon praktisch alles Wichtige gesehen, aber mal wieder Touristin zu sein eröffnet doch ein paar ganz neue Möglichkeiten und Blickwinkel. Also sind wir immer am Hafen lang, durch kleine, verwinkelte Gassen, durch die Parks und Gärten, mit Eis und Kaffee und handgefertigten italienischen Sandwiches gestärkt, der Sonne entgegen. 

Dienstag 







Von zwein, die auszogen, um das Fürchten zu lernen. Besonders vor Hunden. So oder so ähnlich war der Dienstag. Eigentlich wollten wir von der Blue Grotto zu den Dingli Cliffs laufen, sind dann aber vom rechten Weg abgekommen, weil wir von der Schönheit des Südens abgelenkt waren und mussten dann durch die Pampa klettern, bis wir wieder in der Zivilisation ankamen. Meine Güte, Malta ist zumindest groß genug, um sich zu verlaufen. Immerhin haben wir nun eine filmreife Wandertour hinter uns und können das zum Glück auf unserer Freundschafts-To-Do-Liste abhaken, Wir waren den Rest der Woche noch vermuskelkatert. Ich würde es sofort wieder machen. (Besi ...?) 

Mittwoch 





Nach viel Natur brauchten wir viel Stadt, also sind wir am Mittwoch mit Jad nach Sliema und Mdina. Sliema fühlt sich ein bisschen an wie Berlin am Meer (Jedenfalls laufen da zurzeit genauso viele Deutsche rum). Meer bedeutet 7409576 Fotos, aber zumindest hatten wir diesmal einen persönlichen Fotografen am Start. Wir waren erst relativ spät in Mdina, aber immerhin war es noch früh genug für Kuchen. Es folgten weitere Bilder mit Sonnenuntergang und dem magischen Mdina bei Nacht. Unglaublich, wie sehr sich die Stadt im Dunkeln verändert. Ich glaube, ich habe mich mal wieder in sie verliebt. 

Donnerstag 



Gegen Ende der Woche spielte das Wetter leider nicht mehr so mit wie erhofft, also haben wir den Tag in der Wohnung und mit nicht gerade erfolgreichem Shopping in Valletta verbracht. Abends haben wir Tony mit einem Dinner verabschiedet. Er hat heute Geburtstag (Happy Birthday, flattie!) und feiert ihn gebührend mit seiner Familie und Freund_innen in Frankreich. Auch Cristina ist jetzt übrigens weg: Sie lässt in Spanien ihren Kreuzbandriss operieren. Ob und wann sie zurück kommt, steht leider noch nicht fest. Erstmal bin ich jetzt also allein in der Wohnung und überraschenderweise fühle ich mich schon am 2. Tag recht alleine. 

Freitag





Der letzte Tag (und die dazugehörige Nacht) war nochmal ein wahres Highlight. Wir haben erst das Teatru Manoel in Valletta besucht (Wieso zum Teufel war ich da noch nicht früher?!) und sind erstmal in die Proben für das Opernfestival geplatzt. Kostenlose Opernprobe am Freitagmorgen? Oh yeah! Danach sind wir mit der Fähre rüber in die Three Cities und sind durch die Straßen Birgus und Bormlas gewandert. Oh, wie schön ist Panama! Abends sind wir dann zu einer Abschiedsfeier gegangen, die mal wieder in Paceville endete (diesmal war das aber geplant). Kurzes Statusupdate zum Thema Paceville: Der Großteil der Gruppe hat sich beschwert, dass wir schon den ersten Bus genommen haben und nicht noch länger geblieben sind. Der erste Bus fährt um 5:27. Nach viel zu wenig Schlaf sind wir dann zum Flughafen und es war time to say goodbye.

Die Woche ging selbstverständlich viel zu schnell rum. Aber es war wie immer. Faszinierend, wie man getrennt sein kann und trotzdem verändert sich nichts. Klar, die Umstände ändern sich, manchmal kann man bei Problemen eben nur zuhören und keine Ratschläge geben, manchmal wird die Distanz zu viel und man muss sich in einen Flieger steigen, um einander wieder nahe zu sein, aber am Ende ist es doch so gut, so schön wie immer. Dafür bin ich unglaublich dankbar. 







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Ejja!

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Über die Autorin

Katharina, ihres Zeichens 19 Jahre jung, verbringt ein EFD-Auslandsjahr als Freiwillige bei der Inspire Foundation in Marsascala, Malta und hat manchmal das Bedürfnis, über ihre Erlebnisse zu berichten.